KLAPPENTEXT
Sie will die Vergangenheit endlich ruhen lassen. Doch dann kehrt er zurück und will sie genau daran erinnern.
Sieben lange Jahre sind vergangen, seit Holly von ihrer ersten großen Liebe verlassen wurde. Ohne jegliche Erklärung, ohne jeden Grund. Doch mit Connors Rückkehr werden nicht nur all die unbeantworteten Fragen, sondern auch die dunklen Geheimnisse wieder ans Licht gebracht. Fragen, auf die sie schon längst keine Antworten mehr will, und Geheimnisse, die alles verändern könnten.
Was, wenn die Gefühle noch da sind, aber das Vertrauen bereits zerstört ist?
Und was, wenn eigentlich alles ganz anders war, als es damals zu sein schien?
MEINUNG
»Erinnerst du mich, wenn ich vergessen will?« ist der Reihenauftakt zur Wenn-Reihe und für mich das erste Buch der Autorin. Da es sich um ihren Debütroman handelt, macht das wohl auch Sinn.
Wir begleiten abwechselnd die Protagonisten Holly Laurens und Connor Thompson. Anders als in den üblichen New Adult Romanen, switchen hier nicht nur die Sichtweisen der Protagonisten, sondern auch die Zeiten. Wir verfolgen zwei Zeit- und Storystränge, das heißt zum einen die Vergangenheit (wie haben sie sich kennengelernt und was ist passiert, dass es zum Bruch kam) und zum andern die Gegenwart (was passiert nachdem er zurück in seiner Heimat Glendale ist). Beides greift meines Erachtens passend ineinander, ohne dass große Verwirrung entsteht. Die Kapitel aus der Vergangenheit sind auch immer mit "Erinnerung" gekennzeichnet, was es dem Leser einfachmacht, weil man sich gleich zu Beginn des neuen Kapitels darauf einstellen kann, dass es sich um eine Rückblende handelt.
Da ich das Buch fast einem Rutsch gelesen habe, war das für mich auch alles schlüssig. Wie es mit dem Erinnern wäre, wenn man Lesepausen eingelegt hat, kann ich somit nicht sagen.
Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Holly stammt aus der oberen Mittelschicht, Connor ist ein Pflegekind, das vor seinem gewalttätigen und alkoholabhängigen Pflegevater flüchtet. Zwei Welten, die hier aufeinander prallen und doch spielt es für die beiden keine Rolle. Die beiden begegnen sich auf Augenhöhe, aber trotzdem nagen immer wieder Selbstzweifel an Connor, die er wenn sie ausbrechen auch gern in Form von Gewalt und Streit rauslässt. Das finde ich i.d.R. nicht so gut, aber es hat sein müssen, um anderes in der Story vorzubereiten.
Holly hat sich direkt in mein Herz geschlichen! Als Mama einer kleinen Tochter, konnte ich da sehr gut mit ihr und ihrem Emotionen der Kleinen gegenüber mitfühlen. Die Szenen zwischen Mutter und Tochter sind so liebevoll beschrieben. Gerade wenn sie ihrer Kleinen beim Schlafen zusieht und ihr zärtlich über die Haare streicht... Da läuft mein Mamaherz auch über vor Glück und kann es kaum verstehen, WIE groß diese Liebe ist. Ich hätte vorher selbst nie gedacht, wie viel Liebe man für so ein kleines Wesen empfinden kann.
Mit Connor und seinem Verhalten kam ich leider nicht so gut klar. Wie er sich um Zoey kümmert, hat mein Herz auch zum Schlagen gebracht, aber die restliche Zeit war ich ihm gegenüber recht skeptisch. Wie bereits oben erwähnt, haben mich manche Gefühlsausbrüche von ihm gestört, der im großen Finale ganz besonders.
Er hat sie damals ohne Erklärung sitzen lassen und sie war auf sich alleingestellt. Dann kommt er zurück und macht als sei alles wieder gut. Und dann, wenn sie einen Fehler macht (der meines Erachtens nicht einmal ein Fehler war!), will er nichts mehr von ihr wissen? Ich hätte an Holly Stelle auch erst einmal geschaut, ob er mein erneutes Vertrauen, besonders wenn es meine Tochter ebenfalls betrifft, überhaupt verdient hat! So ein Verhalten mag ich echt gar nicht, daher auch der halbe Stern Abzug. Aber dieser Zug ermöglicht einen Storystrang zu einem zweiten Band und ich bin sehr gespannt, wie es mit Holly und Connor weitergeht.
FAZIT
Ein gelungenes Debüt ♥
Titel: Erinnerst du mich, wenn ich vergessen will?
Autor*in: Jasmin Z. Summer
Verlag: VAJONA Verlag
Seiten: 420
Preis: 15,90€
5 von 5 Sternen
Danke an den VAJONA Verlag für das Rezensionsexemplar!
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