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Rezension | Bleib bei mir, Sam | Dustin Thao




KLAPPENTEXT

Die siebzehnjährige Julie hat ihre Zukunft perfekt geplant - endlich raus aus dem kleinen Ort, mit ihrem Freund Sam in die Stadt ziehen und studieren, den Sommer in Japan verbringen. Aber dann stirbt Sam. Und alles ist anders.

Julie ist am Boden zerstört, geht nicht zur Beerdigung, wirft weg, was sie von Sam besitzt, und versucht ihn zu vergessen. Doch als sie eine Notiz von Sam in ihrem alten Jahrbuch liest, kommt alles wieder hoch. Nur um seine Stimme zu hören, ruft sie Sams Handynummer an. Und Sam hebt ab ...



MEINUNG

»Bleib bei mir, Sam.« ist wieder so ein Buch, das auf Bookstagram, Booktube und Co. enorm gehypt wurde. Da bin ich tatsächlich immer zwiegespalten. Auf der einen Seite will ich das Buch unbedingt lesen, weil ich den Hype verstehen will. Auf der andern Seite bin ich im Nachhinein super oft enttäuscht, weil es meinen viel zu hohen Erwartungen dann nicht entspricht. Und ich muss gestehen, dass es hierbei leider auch Option 2 war. Ich habe etwas völlig anderes von der Geschichte erwartet als dann tatsächlich eingetroffen ist. Dass es die komplette Geschichte über nur um Telefongespräche geht, fand ich tatsächlich auch etwas wenig. Noch dazu hätte ich mir gewünscht, dass man zumindest im Epilog noch ein wenig darüber erfährt, wie es mit Julie denn nun weiterging.


Erschwerend kam hinzu, dass mir leider schlichtweg die Sympathie für die Charaktere gefehlt, im Besonderen mit Julie. Sie hat einen schweren Verlust erlitten und da habe ich so sehr mit ihr gelitten, dass mir immer wieder die Tränen in die Augen gestiegen sind. Diese waren aber schnell wieder getrocknet, wenn Julie auf einen ihrer Freunde getroffen ist. Ich persönlich habe ihr Verhalten als sehr egoistisch empfunden, vor allem gegenüber Oliver. Einerseits möchte sie, dass jeder sie so gesehen machen lässt, wie sie will, aber andererseits bittet sie jemand ganz offen und ehrlich (und auch sehr lieb) um Hilfe und sie knallt ich buchstäblich die Tür vor der Nase zu. Das Verhalten hat mir leider gar nicht gefallen und ließ sich für mich auch nicht mit ihrer Trauer rechtfertigen.

Sam klingt wie der absolute Herzensmensch, aber auch hier wurde es für mich irgendwie schon wieder zu viel. Zu viel "Gutsein", zu viel für andere aufopfern und zu viel Kitsch.


Das klingt jetzt alles nach einer Menge Kritik, aber abschließend muss ich trotz allem sagen, dass, auch wenn das Buch nicht ganz meins war, es trotzdem eine wichtige Message mitbringt (und ich denke, darauf hat es der Autor auch abgezielt):

Jeder Mensch trauert auf seine Weise, es gibt kein Schema F für Verluste oder Trauer. Aber es hilft immer, mit anderen darüber zu sprechen, denn man ist nie allein mit seinen Gefühlen.



FAZIT

Leider nicht mein Buch, aber ich konnte dennoch eine wichtige Message mitnehmen.


Titel: Bleib bei mir, Sam

Autor*in: Dustin Thao

Verlag: cbj

Seiten: 336

Preis: 16,00€


2,5 von 5 Sternen


Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!

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