KLAPPENTEXT
Als ihre geliebte Tochter Hannah spurlos verschwindet, stürzt Finja in ein tiefes Loch. Ihr einziger Hinweis auf Hannahs Verbleib ist eine Spur aus Eis im Badezimmer, aber das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!
In ihrer Verzweiflung sucht Finja schließlich Hilfe bei einer angeblichen Hexe – und stößt auf Ungeheuerliches: Schneetreiben und Schreie wirbeln durch ihre Erinnerungen, und ein fremdes Gesicht, das ihr seltsam vertraut erscheint.
Die Antworten auf Finjas Fragen warten hinter den Spiegeln, in einem Reich aus Eis und Schnee. Aber will sie die Wahrheit wirklich wissen?
MEINUNG
Da ich bereits »Die Götter von Asgard« gelesen habe, konnte ich Liza's Entwicklung beim Schreiben sehr genau erkennen. Meiner Meinung nach hat dieser sich nämlich absolut ins Positive entwickelt (war bei DGVO ein kleiner Kritikpunkt).
Anfangs habe ich ein bisschen gebraucht, mich an die Protagonistin zu gewöhnen. Ich konnte mich einerseits total gut in sie hineinversetzen, in ihre Ängste, ihre Sorgen, ihren Kummer, aber andererseits hat das viele "Gejammer" gerade zu Beginn mich auch runtergezogen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich aktuell auch so viel Mist im privaten Umfeld erlebe und zu einer anderen Zeit hätte ich es anders empfunden. Nichtsdestotrotz habe ich weitergelesen und ich kann euch beruhigen: Es wird weniger. Ungefähr bei der Hälfte des Buchs war all der Kummer vergessen und ich hab jede Seite voller Spannung verfolgt, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
Besonders das Hexenthema hat es mir angetan. Ich liebe diese Thematik total, gerade jetzt kurz vor Halloween (auch wenn ich sonst eher ein Angsthase bin). Da ich "Die Schneekönigin" als Märchen nie gelesen habe, war für mich tatsächlich Disneys Elsa mein Ebenbild in der Geschichte. Für mich sah sie gedanklich so aus. Aber jetzt, nach Beenden des Buchs, habe ich total Lust, das Märchen selbst einmal zu lesen.
Amelie war hier tatsächlich mein liebster Charakter, was ich zu Beginn nicht für möglich gehalten habe. Gerade wenn man bedenkt, warum sie so handelt, wie sie handelt. Aus Spoilergründen verrate ich hier jetzt nicht, wer sie ist. Allerdings hätte ich mir ein früheres Einführen des Charakters gewünscht, weil sie kaum Zeit hatte, sich zu präsentieren, geschweigedenn sich zu entwickeln. Da das Buch verhältnismäßig wenig Seiten mitbringt, wären bestimmt noch 2-3 Kapitel mehr drin gewesen.
Die Geschichte springt immer wieder in der Zeit, was es einem einerseits nicht immer so einfach macht, die Zusammenhänge zu verstehen, andererseits aber die Gedanken und das Handeln von Finja "heute" nachvollziehbarer macht. Ich denke, wenn man das Hörbuch zum Buch hört, könnte man ggf. Probleme haben der Geschichte zu folgen, da man ja meist nicht wie beim Lesen 100% zuhört, sondern auch gern mal den Haushalt nebenbei macht (so ist das zumindest bei mir).
Wer das Buch lesen mag, sollte sich im klaren sein, dass es wirklich düster ist und auch düstere Themen beinhaltet. Aber die Geschichte ist es allemal wert.
FAZIT
Etwas schwerer Einstieg, aber danach ein Pageturner.
Titel: Hinter den Spiegeln so kalt
Autor*in: Liza Grimm
Verlag: KNAUR
Seiten: 352
Preis: 15,99€
4 von 5 Sternen
Danke für das Rezensionsexemplar!
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